Versicherer stellen Bürgerrente vor
22 Jahre nach Einführung der Riester-Rente haben die Versicherer Vorschläge für eine Reform der privaten geförderten Altersvorsorge vorgelegt. Norbert Rollinger, Präsident des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), stellte das Konzept einer Bürgerrente auf der Jahresmedienkonferenz des Verbandes vor.
„Im Vergleich zur Riester-Rente ist die Bürgerrente einfacher, verständlicher, nachhaltiger und renditestärker“, sagte Rollinger. Die Bürgerrente sei als standardisiertes Altersvorsorgeprodukt für breite Bevölkerungsgruppen mit unbürokratischer Förderung und nachgelagerter Besteuerung angelegt.
Das GDV-Konzept sieht im Kern vor, dass auf jeden in die Bürgerrente eingezahlten Euro zusätzlich eine Förderung von 50 Cent kommt. Die förderfähigen Beiträge sollen auf vier Prozent der Beitragsbemessungsgrenze der gesetzlichen Rentenversicherung begrenzt werden. Um den Beratungsaufwand gering zu halten, soll das Altersvorsorgeprodukt in hohem Maße standardisiert sein und auch digital vertrieben werden können.
Eine verglichen mit der Riester-Rente höhere Rendite soll den Vorschlägen der Versicherer zufolge erreicht werden, indem das Garantieniveau abgesenkt wird. So könnten die Beiträge gewinnbringender am Kapitalmarkt angelegt werden, maßgeblich nach nachhaltigen Kriterien. Und um die Bürgerrente auf ein breites Fundament zu stellen, sollen auch Selbstständige, Beamte und Arbeitslose einbezogen werden.
„Nach über zwei Jahrzehnten ohne grundlegende Änderungen braucht die private Altersvorsorge einen Neuanfang“, so Rollinger. „Die Riester-Rente ist zu komplex und bürokratisch, um eine weitere Verbreitung geförderter Vorsorgeprodukte zu ermöglichen. Wir Versicherer bringen daher unserer Idee einer Bürgerrente in die nun begonnene Diskussion ein. Für eine private Rente, die die Menschen noch besser erreicht.“ (DFPA/TH1)
Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) mit Sitz in Berlin ist die Dachorganisation der privaten Versicherer in Deutschland. In dem Verband sind rund 460 Mitgliedsunternehmen mit knapp 490.000 Mitarbeitern, 465 Millionen Versicherungsverträgen und einem Kapitalanlagebestand von etwa 1,8 Billionen Euro zusammengeschlossen.