Versicherungen der Deutschen: Hauptsache, dem Auto passiert nichts
Als vor einigen Wochen Tornados über Deutschland hinwegzogen, hat sich wohl so mancher Bundesbürger Gedanken über die ausreichende Versicherung seines Hab und Guts gemacht. Laut einer repräsentativen Umfrage des Vergleichsportals Financescout24 müssen sich die wenigsten darüber Sorgen machen: Immerhin besitzen 64 Prozent der Befragten eine Hausratversicherung und 27 Prozent haben eine Gebäudeversicherung abgeschlossen.
Dass von den Haushalten, die eine Gebäudeversicherung haben, immerhin fünf Prozent zur Miete wohnen, zeigt, dass viele den Überblick über ihre Policen-Sammlung verloren haben. Laut Branchenangaben besitzt jeder Deutsche sechs verschiedene Versicherungen und gibt dafür im Jahr rund 2.000 Euro an Beiträgen aus. Das Geld fließt laut Umfrage überwiegend in Sachversicherungen. Am häufigsten nachgefragt sind dabei die Haftpflichtversicherung (83 Prozent) und die Kfz-Versicherung (70 Prozent). Immerhin glauben 40 Prozent der Deutschen, sie müssen sich mit einer Rechtschutzversicherung für juristische Auseinandersetzungen absichern, wogegen nur 18 Prozent mit einer Risiko-Lebensversicherung für den Ruhestand vorsorgen und lediglich neun Prozent eine private Pflegeversicherung für nötig halten.
Dass sich immerhin 77 Prozent ausreichend abgesichert fühlen, liegt vermutlich daran, dass rund ein Drittel der Befragten noch nie eine Leistung ihrer Versicherungen in Anspruch nehmen musste.
„Da man sich mit dem persönlichen Risiko ungern befasst und bei Versicherungen eher an die Dinge des Alltags denkt, erklärt, warum die meisten Deutschen mehr Wert auf Sachversicherungen legen“, sagt Prof. Dr. Steffen Sebastian, Inhaber des Lehrstuhls für Immobilienfinanzierung (Real Estate Finance) an der International Real Estate Business School und Direktor am Center of Finance der Universität Regensburg. „Doch das ist eindeutig der falsche Ansatz, denn im Ernstfall fehlt die nötige finanzielle Absicherung. Eine gebrochene Scheibe oder das kaputte Handy ist leichter zu finanzieren, als eine unter Umständen nötige professionelle Rundum-Pflege im Alter“, so Sebastian.
Für die Umfrage befragte das Marktforschungsinstitut Innofact vom 8. bis 12. Mai 2015 im Auftrag von FinanceScout24 1.040 Personen im Alter von 18 bis 65 Jahren.
Quelle: Pressemitteilung Financescout24
Das Finanzportal Financescout24 bietet Informationen und Services rund um das Thema persönliche Finanzplanung. Das Unternehmen wird betrieben von der Scout24 Services GmbH. (mb1)